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Haus wider das Vergessen

Mit einem Mahnmal zum Gedenken der Euthanasie-Opfer auf dem Bildhäuser Friedhof möchte die St. Josefskongregation und das Dominikus-Ringeisen-Werk ein Zeichen gegen das Vergessen setzen. 379 Menschen mit Behinderungen, die in den Einrichtungen der St. Josefskongregation (heute Dominikus-Ringeisen-Werk) in Ursberg, Holzen und Bildhausen gelebt haben, von den Nationalsozialisten ermordet. Acht Männer hatten ihren Wohn- und Lebensort in Maria Bildhausen.
 

Gedanken können aber auch lebenswendend werden.

Von den 379 Opfern aus dem Dominikus-Ringeisen-Werk wurden 199 Bewohner in Schloss Hartheim in Österreich getötet. "Gedanken können harmlos sein - Gedanken können gefährlich werden - Gedanken können tödlich werden - Gedanken können aber auch lebenswendend werden", so sagte der geistliche Direktor des Dominikus-Ringeisen-Werks Walter Merkt während der Gedenkfeier für die 199 Menschen, die in Schloss Hartheim bei Linz durch das Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten gewaltsam zu Tode gekommen sind.
 
Die Aktion T4, das Euthanasieprogramm des NS-Regimes, verfolgte das Ziel, Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen systematisch zu ermorden. So wurden in Schloss Hartheim in den Jahren 1940 - 1941 über 18.000 hilf- und wehrlose Menschen gewaltsam getötet. Zur Erinnerung an das Schicksal unserer Betreuten enthüllten die St. Josefskongregation und das Dominikus-Ringeisen-Werk im Innenhof des Schlosses eine Gedenktafel.

Der Künstler Willi Grimm aus Kleinrinderfeld bei Würzburg hat den Entwurf für das Euthanasie-Mahnmal in Maria Bildhausen gestaltet. In der Zusammenarbeit mit dem Künstler Thomas Pfarr (Münnerstadt) und Architekt Roland Ress (Bad Königshofen) wurde daraus ein Bauplan. Die Träger der Einrichtungen in Maria Bildhausen, die St. Josefskongregation und das Dominikus-Ringeisen-Werk konnten mit Unterstützung von Spendern, darunter die Diözese Würzburg, das Mahnmal auf dem Bildhäuser Friedhof errichten.
 
Am 21. Oktober 2017 wurde das Mahnmal nach einem Gottesdienst zum Gedenken der Euthanasieopfer mit Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann enthüllt.
 
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